Wenn der Körper noch nicht glaubt, dass es vorbei ist
Ein stiller Blick auf Trauma, Körperarbeit und die Kraft des Spürens
Wenn wir „Trauma“ hören, denken viele an Krieg, Gewalt oder schwere Unfälle.
Doch Trauma ist nicht das, was passiert ist –
sondern das, was in uns passiert, wenn etwas zu viel war.
Zu schnell. Zu überwältigend. Und wir keinen Ausweg hatten.
Ich erlebe in meiner Arbeit immer wieder, wie still Trauma sein kann.
Kein Drama. Kein großes Ereignis. Manchmal nicht mal eine bewusste Erinnerung.
Nur ein Gefühl:
„Ich war allein.“
„Ich war überfordert.“
„Ich konnte nicht entkommen.“
Und obwohl Menschen scheinbar „funktionieren“, lebt es weiter – im Körper.
Nicht im Verstand.
Nicht in der Geschichte.
Sondern im Nervensystem.
Trauma ist nicht Schwäche.
Es ist Schutz.
Ein tiefes, intelligentes Muster deines Systems, um dich durchzubringen.
Oft taucht es auf in Sätzen wie:
„Ich kann nicht loslassen.“
„Ich reagiere über.“
„Ich fühle nichts.“
Diese Sätze sind keine Makel.
Sie sind Hinweise. Wegweiser.
Es gibt viele Arten von Trauma:
• Schocktrauma – plötzlich, überwältigend
• Entwicklungstrauma – subtil, wiederholt
• Bindungstrauma – nah, verwirrend
Sie überlagern sich oft. Und wirken lange.
Nicht immer bewusst – aber spürbar.
Denn: Trauma heißt nicht zwingend Erinnerung.
Oft ist es der Körper, der erinnert.
Mit Spannung. Mit Rückzug. Mit Überreaktion.
Und nein – du musst dich nicht an „alles“ erinnern, um zu heilen.
Heilung beginnt nicht im Kopf.
Sondern dort, wo du dich wieder sicher fühlen darfst.
Nicht Erkenntnis ist der Anfang. Nicht Stärke.
Sondern:
Das Gefühl, dass jetzt jemand da ist.
Du.
Mit dir.
Heilung von Trauma ist kein Zurückgehen.
Sondern ein langsames, zärtliches Ankommen im Jetzt.
Ein Erleben von:
„Ich darf hier sein.“
„Ich bin nicht mehr allein.“
„Ich halte mich.“
Es braucht keine Heldengeschichte.
Kein Drama. Keine Durchbrüche.
Es reicht, wenn du:
• dein eigenes Tempo findest
• deinem Körper zuhörst
• mitfühlend bleibst, auch wenn’s schwerfällt
Denn ja – Trauma verändert.
Aber nicht nur zum Schlechten.
Es öffnet dich auch für Tiefe. Für Mitgefühl. Für echte Verbindung.
Wenn du dich sicher fühlst.
Du bist nicht „zu sensibel“.
Du bist ein Mensch mit Geschichte.
Und dein Körper hat alles getan, um dich durchzubringen.
Das ist Stärke.
Trauma zu verstehen heißt nicht, die Vergangenheit zu erklären.
Sondern zu erkennen, warum dein Körper heute noch schützt –
und wie du ihm zeigen kannst:
Jetzt ist es vorbei.
✨ Vielleicht magst du heute deine Hand auf dein Herz legen.
Nicht, um etwas zu ändern.
Nur, um da zu sein.
Mit dir.
Und wenn du diesen Weg nicht allein gehen willst – ich begleite dich.
Mit Körperarbeit. Mit Achtsamkeit.
Und einem Raum, in dem du sein darfst. Ganz.